Il était une Foix
Da mein Plan mit den Fotos leider an der häufigen Abwesenheit meiner Kamera gescheitert ist, muss ich mich diese Woche leider noch einmal auf die Worte beschränken. Besonders Leid getan hat mir diese Abwesenheit bei dem gestrigen Ausflug, zu dem mich Sylvain mitgenommen hat. Sylvain ist ein Studienkollege von mir. Und da der Universitätsbetrieb hier ähnlich wie bei uns die Schule abläuft heißt in diesem Zusammenhang Studienkollege sogar eigentlich Banknachbar. Er besucht mit einer Ausnahme dieselben Kurse wie ich. Den Kontakt mit Sylvain konnte ich dank Thomas, einem Wiener Studienkollegen, der vor mir hier in Toulouse war, schon herstellen, bevor die Uni überhaupt begonnen hatte. (Ich habe die beiden schon in meinem zweiten Blog Eintrag kurz erwähnt, aber, was mir jetzt selber komisch vorkommt, keine Namen genannt.) Sylvain also hat mir am Dienstag folgende SMS geschrieben: „Dst ce que ca te plairait samedi (ou un autre jour) de visiter un peu la région avec moi?“. Da habe ich natürlich begeistert zugesagt. Da ich in Carcassonne schon war, haben wir uns also gestern Vormittag in Richtung Foix auf den Weg gemacht.
Foix ist die Hauptstadt des Départements Ariège und befindet sich gerade so weit südlich, dass es schon anfängt richtig gebirgig zu werden. Hauptsehenswürdigkeit der Stadt ist das weithin sichtbare Château de Foix. Einen Parkplatz haben wir schnell gefunden, denn Sylvain ist in Foix aufgewachsen und kennt sich entsprechend gut aus. Nach einem Spaziergang quer durch die sehr kleine Stadt erklommen wir auch gleich den Weg zur Burg. Leider erreichten wir diese gerade zehn Minuten bevor sie über Mittag geschlossen wurde. Die tolle Aussicht hatten wir trotzdem und trösteten uns damit, dass uns im Inneren der Burg vermutlich nur die obligate Rüstungs- und Waffensammlung entgangen ist.
Nach dem Mittagessen erledigten wir schnell einen kleinen Einkauf für Sylvains Großmutter und brachten ihr die Sachen vorbei. Dabei habe ich auch Sylvains Mutter flüchtig kennengelernt. Wir haben uns aber nicht lange aufgehalten sonder uns gleich auf den Weg zu unserem nächsten Ziel gemacht: nach Montségur. Am Weg habe ich eine kurze Zusammenfassung der blutigen Geschichte der Katharer erhalten, die die Burg Montségur einst errichteten. Was ich bisher nicht dazugesagt habe, aber was den Besuch der Burg Montségur zum absoluten Erlebnis machte war das tolle Wetter. strahlend blauer Himmel, scheinbar unbegrenzte Sicht und angenehme 25 Grad erleichterten uns den steilen Auf- und Abstieg.
Am Rückweg nach Toulouse machten wir in Foix am Hauptplatz unter einer der Halles noch eine Kaffeepause und ich vergas geflissentlich als Kompensation für den vergessenen Fotoapparat noch die eine oder andere Ansichtskarte zu kaufen.
Bis zum nächten Mal lieber Blog