Bonne Année 2007

Voilá, es ist nach einer genau einmonatigen Abwesenheit mal wieder soweit, dass ich meinen Blog um einen neuen Beitrag zu bereichern gedenke. Ich war in den letzten Wochen vor und in den beiden Wochen während meines Besuches in Wien mit zuvielen anderen, mir vergleichsweise wichtigeren, Dingen beschäftigt, als dass ich mir gerne die Zeit genommen und einen Beitrag verfasst hätte, der meinen ja doch vorhandenen Qualitäts- und Unterhaltungsansprüchen entsprochen hätte.

Ich habe kurz überlegt zu schreiben, dass heuer mein unweihnachtlichstes Weihnachten überhaupt war. Davon abgekommen bin ich aber nicht, weil ich glaube, dass einem das beinahe jedes Jahr so vorkommt, sondern weil es für mich tatsächlich nicht wahr ist. Dagegen war für mich heuer die Vorweihnachtszeit, von der ich am wenigsten mitbekommen habe. Das liegt, wie ich denke, besonders an folgenden beiden Tatsachen: Weihnachten war für mich der verhältnismäßig unaufregendste Teil des Dezembers. Da waren Prüfungen, da war das Wiedersehen mit Natascha, mit meiner Familie. Da war das Staunen über die Entfremdung von Wien, das Wiederentdecken von Selbstverständlichkeiten und das Gefühl, in sich innerhalb von zwei Wochen in all das wieder vollkommen einzuleben. Die Freude darüber, nicht alleine zu frühstücken, zu shoppen und über die Zukunft nachzudenken. Die Weihnachtsfeierlichkeiten, so lieb sie mir sind, waren im Vergleich dazu zum Glück „wie immer“. Der zweite, banalere (Steigerung gibt’s nicht, gibt’s nicht), Ursache ist, dass ich am Campus bestmöglich von fast künstlichen Einstimmungen auf das bevorstehende Weihnachtsfest abgeschirmt war. Bis auf das hier berühmt wie beliebte „Repas de Noel“ im „Resto U“, hat sich hier bis zum 22. Dezember nichts verändert. Und dass am 22. viele Leute mit Koffer im Erdgeschoss des Studentenheims herumgelaufen sind, ließ zwar auf Ferien, nicht aber auf Weihnachten schließen.

Ein zweites Thema hatte ich von Anfang an vor, in diesem Eintrag anzuschneiden, nämlich das Verabschieden. Das ist auch der Grund dafür, dass ich so kurz nach meiner Rückkehr nach Toulouse oder meiner Wiederabreise aus Wien schon meinen Blog erweitere. Ich hoffte so, eine reprästentative Erinnerung an meine Verabschiedung erhalten zu können. Wenn ich jetzt aber darüber nachdenke, wird mir klar, dass ich die Dinge, die ich schreiben wollte, nicht gut formulieren kann und die Dinge, die ich schreiben könnte nur Natascha und mich etwas angehen. Einzige Ausnahmen: der Schwierigkeitsgrad der Verabschiedung ist für mich unabhängig von der Dauer des Besuchs; die Verabschiedung beginnt ungefähr 1-2 Tage vor der Abreise und schwächt dann mit exp(-A(t-t0)) ab, wenn t0 der Morgen des ersten Tages nach der Reise ist. Die Konstante A hängt von dem Beschäftigungsgrad am Ankunftsort und von dem Verlauf des vergangenen Besuchs ab.

Und zum Abschluss noch eine topaktuelle Meldung: Wie bekommen möglicherweise heute Abend die Resultate unserer ersten Prüfungswoche. Die Spannung ist groß, die Erwartungen weniger, hoffentlich sind die Tatsachen nicht die logische Fortsetzung dieser Reihe.

Liebe Grüße aus dem Hamsterkäfig und à bientôt,
Fabian